Einlagezahl 61 der Katastralgemeinde Allersdorf.
Bis 1848 war dieser Hof der Herrschaft Wasserberg (Schloß in der Gaal) grunduntertänig und hatte die Urbarnummer (Ordungsnummer, Vorläufer der EZ) 155.
Die erste urkundliche Nennung stammt bereits aus dem Jahr 935. Damals tauschte der Vollfreie Selprat mit dem Aslzburger Erzbischof Odalbert seine Güter zu Ampfing in Bayern gegen einen Hof und die Kirche zu Pouminunchirichun (=Baumkirchen). Selprat erhielt die Andreaskirche, die mit einem Edlehof verbunden war, jedoch nur auf Lebenszeit. Um die Andreaskirche war bereits dazumals ein Friedhof angelegt.
Mit dieser Nennung gehörte der Hof und die Kapelle zu den urkundlich ältest bezeugten in der Steiermark.
Wohl noch um 800 dürfte der deutsche Kaiser dieses Gut an das Erzbistum Salzburg geschenkt haben, das hier einen wehrfähigen Hof errichtet hatte.
Auf dem Edelhof zu Baumkirchen waren um 1220 die Ministerialen (ritterliche Gefolgschaft, niederer Adel) Gotschalk und Gundakar de Poumenchirchen ansässig.
1380 wird Ulrich der Baumkircher als „ehrbar Knecht“ und als Stadtrichter von Judenburg genannt; nachdem Ulrich um diese Zeit den Edelsitz in Baumkirchen aufgegeben hatte, dürfte der Hof zum Bauernhof geworden sein.
1565 verkaufte Benedict Lucikho den Baumkirchnerhof an Georg Hochenegger.
Nach Hochenegger´s Tod 1589 wird aus ausführliches Inventar angelegt: An Vieh hielt man dazumals: 1 Paar Ochsen, 3 Pferde, 2 Fohlen, 15 Kühe, 10 junge Kälber, 4 Kalbinnen, 10 Stiere, 20 Schafe, 5 Lämmer, 14 Schweine, 10 Hennen, 1 Hahn und 4 Gänse.
Neuer Besitzer wurde Georg´s Sohn Andre Hochenegger. Im Falle, dass die Mutter mit dem neuen Besitzer nicht „unter einem Dach hausen könnte“, hatte der verstorbene Vater kurz vor seinem Tod angeordnet, dass diese auf den Amesbüchel, das Zulehen, ziehen sollte. Der „Haushaber des Heimsitzes“, ihr Sohn Andreas, hätte ihr in diesem Fall die gesamte dortige Feldarbeit etc. zu verrichten, könne aber den halben Ertrag zu Hause „einfahren.“
Nach Andre´s Tod folgte 1632 dessen Sohn Heinrich. Die Vermögensschätzung ergab ein Guthaben von 2137 Gulden 24 Pfennige, die Schulden betrugen 2135 Gulden 7 Schilling 25 Pfennige. 1643 übernimmt Niclas Eberdorfer den schwerverschuldeten Hof. 1657 folgen der minderjährige sohn Georg und dessen späterer Gattin Maria.
1706 wird Joseph Eberdorfer neuer Besitzer; dieser Joseph war ein außerehelicher Sohn der obigen Maria Eberdorfer; als sein Vater wird der am Hof beschäftigte Meierknecht Georg Neumayr angeführt. 1751 folgt schließlich Joseph´s gleichnamiger Sohn. Nach dessen tod ehelicht Michael Walthueber 1769 die Witwe Elisabeth Eberdorfer.
1779 erwarb Anton Steinberger den Hof; 1820 folgte dessen Sohn Kaspar. Nach dem Tod von Kaspar Steinberger ehelicht Balthasar Köck die Witwe Maria Steinberger.
Nach Tod seines Vaters folgt 1865 Anton Köck, der den Hof ein Jahr später um 17.774 Gulden 29 Kreuzer an die Eheleute Anton und Genofeva Weitenthallter verkaufte.
Nach Tod ihres Gatten wird die Witwe Genofeva Weitenthaller 1886 Alleinbesitzerin, nach deren Tod folgt 1892 deren Enkelsohn Bartholomäus Mayer.
- 1940 übernimmt der gleichnamige Sohn Bartholomäus.
- 1951 erben dessen drei Schwestern Aloisia, Cäcilia und Genofeva Mayer.
- 1972 übernimmt Peter Rothwangl, 1991 dessen Gattin Ingeborg und dessen Sohn Peter.
- 2006 übernimmt Peter Rothwangl mit seiner Frau Christina den Betrieb.
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